Eine wunderschöne Geschichte erhält man, wenn man das Buch "Der Buchspazierer" von Carsten Henn zur Hand nimmt. Direkt nach den ersten Seiten zieht der Autor den Leser in seinen Bann. Mag der Titel in dieser digitalen Zeit auch noch so nostalgisch klingen, ist es eine wunderbare Hommage an das Buch, aber auch an die kleinen Begegnungen, die unser Leben so lebenswert machen.
Es ist die Geschichte vom alten Buchhändler Carl Kollhoff, der bestellte Bücher jeden Abend zu Fuß zu seinen wenigen verbliebenen Kunden bringt. Das er dies tun darf, verdankt er seinem alten Freund und ehemaligen Inhaber des Buchladens. Die neue Leitung kann dem allerdings nicht wirklich etwas abgewinnen. Inmitten des Umbruchs lernt er die neunjährige Schascha kennen, die ihn fortan auf seinen Spaziergängen begleitet. Sie bringt so sein Leben und die gewohnten Abläufe etwas durcheinander. Erst durch sie wird ihm jedoch klar, dass er mit den richtigen Büchern die Leben seiner Kunden verbessern kann.
Das Buch ist so liebevoll und mit herzerwärmender Leichtigkeit geschrieben, regt zum Schmunzeln und Nachdenken an, so dass man es erst aus der Hand legen kann, wenn man es zu Ende gelesen hat. Allerdings besteht danach das Bedürfnis, mehr von diesen wunderbaren Geschichten zu lesen.
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